Arboldswil:
«Arbetschwyl», Bezirk Waldenburg, 628m ü.M., liegt auf der Hochebenezwischen dem Waldenburger- und Reigoldswilertal. Seit 1981 «GemeindeEuropas», Partnergemeinde ist die französische Gemeinde Bourgogne, ein Vorort der Gemeinde Reims (Marne) .
Aktuell zählen wir 552 Einwohner.


Ortsgeschichte:

Nach den archäologischen Funden war die Gegend um Arboldswil recht früh besiedelt. Auf dem Kastelenberg konnte 1939/41 eine bronzezeitliche Höhensiedlung nachgewiesen werden. Römische Ziegel und die Flurnamen "Funtelen" (zu fontana = Brunnen), Steinler, Steinengass und Kasteien lassen auf die Fortdauer der Besiedlung in römischer Zeit schliessen.

Als Dorfsiedlung wird Arboldswil 1226 als Arboltswilre erstmals urkundlich erwähnt, Es dürfte aber schon im 6. bis 8. Jh. als Sippensiedlung eines Arabold gegründet worden sein. Die Häuserzeilen stehen den alten Wegen entlang, die ins Feld führten.  Das Dorf, dessen Name dialektisch mit"Arbetschwyl" umschrieben wird, trägt in verschiedenen Urkunden folgende Bezeichnungen: 1226 Arbotswilre, 1245 Arbolswiler, 1347 Arbotzwil, 1385 Arbentzwilr.

Im Mittelalter kam das Dorf unter die Herrschaft der Froburger und 1366 mit Waldenburg an den Bischof von Basel. 1400 wurde Arboldswil mit dem ganzen Waldenburgeramt baslerisch und blieb es bis zur Trennung von Gemeinde und Land im Jahre 1833.


Wappen:

Das Wappen der Gemeinde Arboldswil zeigt auf blauem Grund eine silberne Zinnenmauer, die auf einem grünen Dreiberg steht. Darüber glänzt die goldene Sonne. Die Flaggenfarben sind blau und weiss. Das neue Wappen wurde von der Subkommission für Gemeindewappen vorgeschlagen und von der Einwohnergemeindeversammlung vom 14. April 1944 gutgeheissen. Dreiberg und Zinnenmauer weisen auf die Kastelenflue, das Wahrzeichendes Dorfes. Im Sinnbild der strahlenden Sonne kommt die aussichtsreiche Sonnenlage des Dorfes zur Geltung. Schliesslich betonen die Farben des Wappens die Zugehörigkeit zum alten Waldenburgeramt.


Lage:

"Arbotschweil ist ein Dorf, welches auf der Anhöhe des Gebürges zwischen dem Waldenburger und Regotschweiler Tahle ligt ... ", so leitet D. Bruckner im Jahre 1755 die Beschreibung Arboldswils ein. Diese Siedlung geniesst aber auch die Vorzüge einer sonnigen und aussichtsreichen Lage. Arboldswil ist ein typisches Baselbieter Tafeljuradorf, das fern vom Talverkehr in vielem unberührt geblieben


Wirtschaftliches:

Ein grosser Teil der Erwerbstätigen sind Wegpendler in die Industrieorte der beiden Frenkentäler und Richtung Gemeinde Basel. In früherer Zeit lebte das Dorf ausschliesslich von seiner Landwirtschaft. Die ausgesprochene Sonnenlage über der extremen Spätfrostgrenze führte wie überall zum intensiven Obstbau. Zu Beginn unseres Jahrhunderts fiel die letzte Rebe dem Mehltau und der Reblaus zum Opfer. In jüngster Zeitist erfreulicherweise ein Wiedererwachen des Rebbaus festzustellen.
In der Zeit, als die Fuhrwerke noch über den Hauenstein zogen, waren die Arboldswiler mit ihren Pferden zur Hand und leisteten Vorspanndienst amPass.
Um 1750 zählte Arboldswil 48 Bandwebstühle. In den 82 Haushaltungen standen in der Blütezeit um 1900 schliesslich 120 Seidenwebstühle. In den Krisenzeiten der dreissiger Jahre wanderten die Jungen in die Uhrenindustrie ab. Heute gibt es neben einem Lebensmittelladen noch eine Gastwirtschaft. An Kleingewerben sind vertreten: Schlosser/Installateur, Schreiner, feinmechanischeWerkstätte und zwei Ingenieurbüros.
In der Landwirtschaft sind nur noch wenige Personen hauptberuflich tätig. Es wird vorwiegend Milchwirtschaft, Acker- und Obstbau betrieben.